1. Nationale Impulstagung Fokus Ageing Society
Unsere Gesellschaft wird immer älter. Die Impulstagung lud ein zur Auseinandersetzung mit sozialen Innovationen im Bereich Ageing Society.
Toll organisiert durch das engagierte Team des Vereins Soziale Innovation Bern Accelerator, dem Berner Generationenhaus und der Berner Fachhochschule wurden neben spannenden Impulsreferaten und humorvollen Darbietung 22 sozial innovativen Projekten - darunter das Pilotprojekt We+Care von Pro Aidants die Möglichkeit geboten sich zu präsentieren und Partner zur Weiterentwicklung zu finden.
Auch der Begriff soziale Innovation wurde verhandelt. Dabei gab es einen bezeichnenden Moment in der Podiumsdiskussion, der den Innovationsstau in der Schweiz aufzeigt, die sich ja lange Zeit als ein Exportland für soziale Innovation einen Ruf machte.
Der Innovationsstau zeigt sich nicht bei der Anzahl weltweit publizierter Patente pro Kopf (wo die Schweiz immer noch Spitze ist), sondern bei der politischen Blockade - dem Hauptgebiet sozialer Innovation.
Soll am bisherigen Rezept - der solidarischen Umverteilung - mit neuen Mitteln festgehalten werden? Wartet vielleicht in einem nicht näher bezeichneten Staatsfond so viel Geld, dass damit alle künftigen Probleme der AHV auf einen Schlag löst.
Ein Raunen ging durch das Publikum bei der Staatsfondsidee von Markus Zürcher, SAGW - Schweizerischen Akademien für Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften. Leider reichte der Rahmen des Podiums nicht aus, um zu klären, wie ernst gemeint dieser Vorschlag war.
Ist die Zeit reif für wirklich neue Lösungen, nämlich sozialen Innovationen, die mit technischen Innovationen erst möglich werden?
Stephan Sigrist, Gründer und Leiter des Think Tank W.I.R.E., zeigte sich überzeugt davon, dass eine gesellschaftliche Erneuerung im digitalen Zeitalter eben genau als Produkte daherkommen.
Diese funktionierten nicht ohne den Einbezug der Wirtschaft. Die Wirtschaft sei für ihn an der Impulsveranstaltung wahrnehmbar gewesen sei, aber er machte klar, dass dieser Aspekt aus seiner Sicht etwas zu kurz kam.
Die Frage des Einbezugs der Wirtschaft in die soziale Innovation würde vermutlich genügend Stoff bieten für eine eigene Fortsetzungsveranstaltung.
Spannend blieb es weiterhin, denn die 22 Vertreterinnen und Vertreter erhielten Gelegenheit, ihre Vorstellung einer sozialen Innovation in einer 3-Minuten-Präsentation vorzustellen und anschliessend in kleinen Gruppen zu diskutieren.
Auf dem Marktplatz zeigten Richard Züsli und Patrick Hofer die Koordinations-Lücke im Sozial- und Gesundheitssystems auf und demonstrierten, wie die We+Care App für betreuende und pflegende Angehörigen mit ihrem Ökosystem "Gute Betreuung im Alter" diese füllen will. Sie erhielten viele bestätigende und wertvolle neue Rückmeldungen von Betroffenen, Forschenden und Wirtschaftsvertretern.
Was denken Sie über diesen Beitrag?
Kommentieren Sie unten: