Pro Aidants geht internationale Partnerschaft ein mit der Fédération Nationale des Aidants et Acceuillants
Der Verband der betreuenden Angehörigen Frankreichs und der Schweizer Verein Pro Aidants haben sich als Mitglieder von Eurocarers kennen und schätzen gelernt. Gemeinsam setzen sie sich dort dafür ein, die Rahmenbedingungen für betreuende Angehörige zu verbessern. Mit dem Aufbau einer Partnerschaft konkretisieren die Fédération Nationale des Aidants et Acceuillants (FNAAF) und Pro Aidants jetzt diese Vision.
Die französische FNAAF und der Schweizer Verein Pro Aidants sind überzeugt davon, dass Pflege und Betreuung durch Angehörige, Freunde und Nachbarn wesentliche Aspekte zivilgesellschaftlichen Engagements sind. Trotz oder gerade wegen den erheblichen nationalen und regionalen Unterschieden ist eine internationale Zusammenarbeit auf diesem Gebiet von grossem Nutzen. Dabei geht es etwa um den Austausch von Good-Practice-Modellen, von Knowhow sowie um die Nutzung von Synergien in der internationalen Zusammenarbeit.
Eine einheitliche Anerkennung des Status der Pflegepersonen und der damit verbundenen Rechte – um nur ein Beispiel zu nennen – wäre ein echter sozialer Fortschritt in Richtung einer Harmonisierung unter den Mitgliedsländern von Eurocarers. Pro Aidants und FNAAF sind sich einig, dass die von betreuenden Angehörigen geleistete Arbeit besser geschätzt und die von ihnen über die Jahre erworbenen Fähigkeiten anerkannt werden müssen.
Die von Eurocarers entwickelte Carer-Strategie ist für beide Organisationen die Richtschnur für ihr Handeln (Pro Aidants stellte die Carer-Strategie im letzten Jahresbericht erstmals dem Schweizer Publikum vor). Die Partnerschaft zwischen Pro Aidants und FNAAF konzentriert sich dabei auf die gesellschaftliche Herausforderung, betreuende Angehörige, die ihre Erwerbstätigkeit aus Solidarität für eine in der Autonomie beeinträchtigten Person aufgegeben haben, wieder in das aktive Leben und den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Dabei kann sich Pro Aidants auf die jahrzehntelange Erfahrung der FNAAF stützen: auf ihre aktiven Mitglieder mit ihrem multidisziplinären Fachwissen sowie auf die Partner, die die gleichen Werte teilen. Im Vordergrund steht die Förderung und Unterstützung von Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteigern durch Anerkennung der von betreuenden Angehörigen im Laufe der Jahre entwickelten vielfältigen Fachkenntnisse. FNAAF kann hier aus einem grossen Schatz an Wissen und Erfahrung schöpfen.
Pro Aidants bringt auf der anderen Seite die Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt ‘Quality End of Life’ des Europäischen AAL-Programms in die Partnerschaft ein. Das Projekt erforscht neue technische Möglichkeit, wie die Möglichkeiten der Kommunikation in der Palliative Care erweitert und die Bedürfnisse der Betroffenen besser verstanden und berücksichtigt werden können.
Auf diesem Weg sollen betreuende Angehörige dank vereinfachter Koordination entlastet werden, sodass die Beteiligten die knappe Zeit und die knappen Kräfte zu Gunsten der zu betreuenden Person optimal einsetzen können. Der erfolgreiche berufliche Wiedereinstieg betreuender Angehöriger nach ihrer unbezahlten End-of-life Care-Tätigkeit ist eine logische Erweiterung der angestrebten sozialen Wirkung.
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