Welche Rolle spielen die Carer?
Swiss Carers nutzte die Gelegenheit, an der zweiten Ausgabe der Konferenz teilzunehmen. Wir hatten das Privileg, von Spitzenfachleuten zu lernen und uns über die Chancen für betreuende Angehörige zu informieren.
Der Tag begann mit Kaffee zusammen mit Vertretern der Ameos Gruppe, die uns ein wegweisendes Modell in Deutschland vorstellten, das als das "Ratzeburger Modell" bekannt ist. Dieses innovative Angebot bietet pflegenden Angehörigen Rehabilitation an und ermöglicht ihnen eine Auszeit von den anspruchsvollen Pflegeaufgaben.
Was dieses Angebot besonders macht, ist, dass es von der Krankenversicherung abgedeckt wird. Darüber hinaus können pflegende Angehörige als Rehabilitationspatienten von der Person begleitet werden, für die sie normalerweise sorgen. Je nach Zustand des Patienten erhalten die Familienmitglieder Unterstützung und Betreuung vom Krankenhauspersonal. Weitere Informationen zu diesem einzigartigen Programm finden Sie hier.
In den folgenden Präsentationen wurde das Thema der Integration von Betroffenen in Innovationsprozesse behandelt. Diese Integration wurde in verschiedenen Bereichen gesehen, sei es in der klinischen Forschung im Bereich der Onkologie, wo ein nationaler Krebsplan befürwortet wurde, oder in der Entwicklung neuer Industrieprodukte, wie Stryker oder in der Optimierung von Arbeitsabläufen in Spitälern, wie von der Klinik Lengg oder den Sana Kliniken demonstriert. Die Bedeutung der Peer-Unterstützung im Gesundheitswesen, wurde von Marco Gebbers, Chefarzt und Ärztlicher Direktor des Seeklinikums Brunnen hervorgehoben.
Markus Ochs, VP & General Manager Trauma & Extremities Europe bei Stryker, sprach über das Innovationspotenzial über die Patientenreise und präsentierte ein aufschlussreiches Modell, das verdeutlichte, wie eine strategische Anpassung im Gesundheitswesen definiert werden kann. Neben Technologie- und Markttrends, Pain Points, Konzepten und Situationen, Wettbewerb und Zusammenarbeit spielt die Regulierung und Vergütung eine entscheidende Rolle.
Neben der Innovation bei Dienstleistungen und Geschäftsmodellen, ist das "Wie" in Zeiten von Arbeitskräftemangel von entscheidender Bedeutung. Julia Hillebrandt, CEO Klinik Lengg AG verdeutlichte dies am Modell der kulturellen Exzellenz. In der anschliessenden Diskussion mit Teilnehmern wurde sogar ein Wettbewerb gestartet, um festzustellen, welche Teilnehmer die meisten EFQM-Punkte hatten.
Spannend war auch zu sehen, dass im präsentierten Stakeholder-Modell die betreuenden Angehörigen im Quadrant der ‘relevantesten Interessengruppen’ positioniert sind.
Während der Kaffeepause untersuchten die Teilnehmer genau, wer den neuen Typus von Führungskräften anhand ihrer Schuhe verkörperte.
Jens Schick, Mitglied des Vorstands / COO Sana Kliniken AG gewährte interessante Einblicke in ihr betriebliches Gesundheitsmanagement, das den Mitarbeitenden dabei hilft, eine Balance zwischen Familie, Beruf und Care zu finden.
Bei den Sana Kliniken wird zudem ein besonderer Schwerpunkt auf Ideen der Mitarbeitenden gelegt, die sie selbst umsetzen dürfen, sofern sie von einer Jury genehmigt werden. Interne Ideen haben eine höhere Erfolgschance und unterstreichen das Sprichwort "Kultur isst Strategie zum Frühstück".
Dieser Blogpost fasst den ersten Teil der Konferenz kurz zusammen. Wir freuen uns schon auf den zweiten Tag. Und bedanken uns herzlichst für die inspirierenden Referate und die tolle Organisation durch das Medicongress Team.
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