Pflegende Angehörige sollen eine Stimme erhalten
Am Mittwoch, 29. Mai, wurde in Bern die Interessengemeinschaft Angehörigenbetreuung gegründet. Sie will unter anderem einen neuen Gesetzesentwurf zugunsten der Betroffenen verbessern.
Der Bundesrat will denjenigen Menschen, die ihre kranken oder verunfallten Angehörigen pflegen, das Leben erleichtern. So sollen insbesondere Eltern bis zu 14 Wochen Betreuungsurlaub nehmen können, der durch die Erwerbsersatzordnung finanziert würde. Ein entsprechender Gesetzesvorschlag wurde von der Regierung am 22. Mai ans Parlament überwiesen.
«Massnahmen reichen nicht aus»
Der neu gegründeten Interessengemeinschaft Angehörigenbetreuung (IGAB) gehen die geplanten Massnahmen zu wenig weit. «Angesichts der enormen Herausforderungen, mit denen sich betreuende und pflegende Angehörige in der Schweiz konfrontiert sehen, reichen sie nicht aus», heisst es in einem Communiqué vom 29. Mai. Die IGAB will deshalb den parlamentarischen Prozess begleiten und auf Gesetzeslücken im Zusammenhang mit Angehörigenbetreuung hinweisen. «Wir geben betreuenden und pflegenden Angehörigen in der Schweiz eine Stimme», war denn auch das Leitwort der Gründungsversammlung vom 29. Mai in Bern.
Zum ersten Präsidenten der IGAB wurde Adrian Wüthrich gewählt. Wüthrich sitzt für die SP im Nationalrat und ist ausserdem Präsident von Travail.Suisse, einem Dachverband von Arbeitnehmenden, dem zehn Verbände angehören. Die weiteren Vorstandsmitglieder sind Andreas Bircher vom Schweizerischen Roten Kreuz; Erika Gardi von der Krebsliga; Benoît Rey von Pro Infirmis sowie Alexander Widmer von Pro Senectute.
Als Gründungsmitglied der IGAB wird sich Pro Aidants aktiv am Gesetzgebungsprozess zur Schaffung besserer Rahmenbedingungen für betreuende und pflegende Angehörige beteiligen.
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