Das Nationale Forschungsprogramm NFP 74 "Gesundheitsversorgung" des Schweizerischen Nationalfonds konzentrierte sich darauf, die zahlreichen Schnittstellen zu erforschen, die sich insbesondere bei der Versorgung älterer Patienten mit mehreren chronischen Erkrankungen ergeben. In dem stark spezialisierten und dezentral organisierten Gesundheitssystem der Schweiz ist die Koordination zwischen verschiedenen medizinischen und nicht-medizinischen Angeboten schwierig.
Um die vorhandenen Ressourcen besser zu nutzen, müssen sie besser miteinander vernetzt werden, d.h. "intelligenter". Dabei sind die Menschen im Versorgungsnetz zentral: Fachpersonen, Patienten und deren Familien müssen befähigt und ermächtigt werden, vernetzt zu denken und zu handeln.
Auf der Ebene der Patienten soll die Gesundheitsversorgung verstärkt partizipativ und auf den gesamten Lebenskontext der Menschen ausgerichtet werden. Dazu gehört beispielsweise die Unterstützung und Stärkung von Akteuren und Strukturen, die verlässliche patientenorientierte Informationen zum medizinischen System und zu spezifischen Themen vermitteln.
Auf der Ebene des Versorgungsnetzwerkes muss die interprofessionelle Zusammenarbeit ständig verbessert werden. Dazu gehört beispielsweise die Bereitstellung geeigneter organisatorischer, rechtlicher und finanzieller Rahmenbedingungen, um neue interprofessionelle Zusammenarbeitsmodelle zu fördern.