«Young Carers», die sich um Angehörige kümmern: Die Jugendlichen übernehmen die Unterstützungsrolle in der Familie meist nicht freiwillig, sondern mangels Alternativen.
Darunter leidet oft die schulische Leistung oder ihre soziale Entwicklung. «Puls» lässt Betroffene zu Wort kommen.
Pascale Menzi spricht mit Agnes Leu der Programmleiterin «Young Carers» am Careum Zürich über die Folgen der Unterstützerrolle und wie die Kinder und Jugendlichen konkret entlastet werden können.
Fast 8 Prozent der Kinder zwischen 10 und 15 Jahren sind Young Carer. Sie betreuen zu Hause Geschwister, Eltern oder Grosseltern.
Sie erledigen dabei Arbeiten, die Gleichaltrige noch einige Jahre lang ihren Eltern überlassen können: Kochen, Waschen, Medikamente eingeben, emotionale Unterstützung.
Wann wird es zu viel?
Oft wachsen Kinder und Jugendliche schon im jungen Alter in ihre Rolle als Young Carer hinein. Trotzdem, das Jonglieren der Betreuungsarbeiten mit Schule, Freizeit und Zeit mit Gleichaltrigen ist nicht einfach.
Fehlt jungen Pflegenden die nötige Unterstützung, kann die Situation für sie belastend werden. Die soziale Entwicklung oder die Schulleistung droht darunter zu leiden.
Es braucht Anlaufstellen
Helfen kann neben der Unterstützung durch die Familie auch der Austausch mit anderen jungen Pflegenden. Anlaufstellen für Young Carer sind aber in der Schweiz noch rar.
Zudem: Kinder und Jugendliche wissen nicht unbedingt, wo sie sich Hilfe holen können. Sie sind darauf angewiesen, dass sie von der Gesellschaft wahrgenommen und bei Bedarf aktiv unterstützt werden.