Die Pandemie stellt betreuende Angehörige vor grosse Herausforderungen. Der Grossteil erlebt eine Verschlechterung der Betreuungs- und Pflegesituation. Und sie sind besorgt, die Betreuung und Pflege in der immer angespannteren Lage nicht mehr zu schaffen. Besonders belastend ist die Situation für Angehörige von Menschen mit Demenz. Und auch die Vereinbarkeit von Beruf und Angehörigenbetreuung gestaltet sich schwieriger, zum Beispiel beim Ausfall von Betreuungseinrichtungen in Tagesstrukturen und Besuchsbeschränkungen in Heimen.
Vor dem Hintergrund dieser grossen Herausforderungen für den informellen Pflegesektor hat Eurocarers, die europäische Betreuenden-Organisation am 6. Oktober den ersten Europäischen Tag der betreuenden Angehörigen lanciert. Eine Kampagne zur Anerkennung und Unterstützung betreuender Angehöriger mit dem Ziel Angehörige in ganz Europa in die Lage zu versetzen, Sorge zu leisten.
Der Abschlussanlass des Förderprogramms markierte den Auftakt des Themenmonats betreuende Angehörige des BAG. Unter dem Hashtag #dankeAngehörige wurden auf die verschiedenen Erkenntnisse des Forschungsprogramms hingewiesen.
Wie zum Beispiel die Modelle guter Praxis, der Wunsch an Fachpersonen Angehörige zu unterstützen und als kompetente Partner wahrzunehmen und Impulsdokumente für die Praxis für die Kantone und Gemeinden sowie Fachpersonen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen.
Am 30. Oktober, dem «Tag der betreuenden Angehörigen», wurde der Synthesebericht des Förderprogramms «Entlastungsangebote für betreuende Angehörige 2017–2020» publiziert.
Der Höhepunkt des Themenmonats bildete eine Dankesbotschaft von Bundesrat Alain Berset, die via Twitter verteilt wurde. Darin sagte er « le choses sont en train de changer ».
Der Journée des proche aidant-e-s wurde durch die Initiative von Westschweizer Kantonen initiiert. Mit der Teilnahme des Kantons Bern präsentierte sich erstmals auch ein «offizieller» Partnerkanton in der Deutschweiz mit einer neuen Website und einer Videobotschaft von Regierungsrat Alain Schnegg.
Auch in vielen weiteren Kantonen und Städten wurde Aktionen umgesetzt, um den betreuenden Angehörigen zu danken. Mit Dankesbotschaften von Stadträten via Facebook, humorvollen Videos aus dem Kanton Uri, der Lancierung eines speziellen Magazins im Kanton Graubünden, neuen Informationsplattform wie z.B im Kanton Nidwalden, innovativen Gutscheinaktionen im Kanton und der Stadt Schaffhausen und der Lancierung von Pilotprojekten in der Gemeinde Thalwil.
Daneben haben Organisationen, welche betreuende Angehörige mit Dienstleistungen unterstützen, beispielsweise das Schweizerische Rote Kreuz den Zugang zum Entlastungsdienst vereinfacht. Der Spitex Verband Aargau hat im e-magazine die Zusammenarbeit mit der Spitex thematisiert. Und der Entlastungsdienst Schweiz betreibt eine Website zur Meldung und Übersicht der vielfältigen Aktionen mit dem Ziel Aufmerksamkeit für die Herausforderungen betreuender Angehöriger zu schaffen.
Im Namen aller betreuender Angehöriger bedanken wir uns herzlich bei allen Menschen, welche diese tollen Aktionen ermöglichten.