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Ein Modell fürs gut Altern

Geschrieben von Patrick Hofer | 05.08.19 19:30

Rückblick auf Workshop in San Francisco

zur Erarbeitung eines globalen Modells fürs gut Altern . Dies ist eine gekürzte Version des Artikels von Stephen Johnston, Mitgründer von Aging2.0

Das Alter ist traditionell nicht der Ort, wo ein globales Superhin oder eine radikale Innovation vermutet wird. Viele der Teilbranchen, wie Seniorenwohnungen, Alters- und Pflegeheime, Betreuung und Pflege zu Hause, Hospiz und Reha sowie Medizinprodukte und -dienstleistungen für ältere Menschen – bleiben in Ihren Silos und viele davon sind Offline. Darüber hinaus fehlt eine gemeinsame Kultur und Sprache zur Kooperation und Erfolgsmessgrössen.

Diese Welt scheint weit weg von der wirbelnden, piepsenden, summenden, Software-zentrierten Welt von Amazon und Tencent, die globale Giganten aufbauen, Wettbewerber verschlingen und kolossale Dynamik gewinnen. Aber vielleicht sind diese Welten nicht so unterschiedlich, wie sie erscheinen. In Bezug auf die wirtschaftlichen Chancen ist die Alterung der Riese und Amazon der Pygmäe; der Langlebigkeitsmarkt wird bis 2020 voraussichtlich 15 Trilliarden Dollar erreichen, etwa dreimal so gross, wie der prognostizierte globale E-Commerce-Markt.

Die erfolgreichsten Unternehmen, wie Amazon, Netflix und Tencent werden nach "Modellen" gebaut - intelligente Algorithmen, die auf Daten basieren, die das Geschäft ständig erweitern und verbessern. Vielgenutzte Produkte ziehen mehr Kundengelder an, die es den Unternehmen ermöglichen, noch bessere Produkte herzustellen, und so weiter. Wenn sie richtig gemacht werden, verwandeln sie sich in ein "Schwungrad" - ein unaufhaltsamer Impuls, der Milliarden von Einnahmen bringen.

Wie können soziale, Zweck-orientierte Unternehmen einige dieser Modelle nutzen, um ein Schwungrad fürs gut Altern zu entwickeln? Und wäre es nicht mutiger, ein grosses globales Netzwerk von Anbietern und Menschen aufzubauen (anstatt dies durch ein einzelnes Unternehmen zu betreiben), dass durch gemeinsame Werte verbunden sind und die Leistungsfähigkeit einer KI-basierten Plattformtechnologie nutzen.

“The Collective” wurde in den letzten sechs Monaten als ein Joint Venture von Aging2.0 mit Shapeable, einem Unternehmen, das aus einer Gruppe von ehemaligen Designern und Technologen des World Economic Forum besteht, entwickelt worden. Die gemeinsame Plattform verbindet Innovatoren und hilft das Leben von älteren Menschen im Hinblick auf die acht grossen Herausforderungen zu verbessern.

Vordenker im Sozial- und Gesundheitswesen, Altersbeauftragte, Organisationen der Altersarbeit, Innovationsbeauftragte, Forschende, Geschäftsentwickler in der Seniorenwirtschaft, Lösungsanbieter und Startups sind ab sofort eingeladen Modelle guter Praxis zu finden oder Ihre eigene Lösungen mit der internationalen Innovatoren Gemeinschaft von Aging2.0 zu teilen. So werden Innovationen sichtbarer und das Rad muss nicht neu erfunden werden.

Dabei helfen 16 Ehrenamtliche ‘Super Connectors’, die uns mit innovativen Ideen, Inhalten und Organisationen vernetzen. In Zusammenarbeit mit den fast schon hundert lokalen Aging2.0 Chapters in Städten, wie das in Zürich und Lausanne.

Zusammen kreieren wir eine internationale Umsetzungsstarke Gemeinschaft mit kollektiver Fachexpertise in Altersthemen. Und erarbeiten einzigartiges Wissen über die Bedürfnisse und Herausforderungen von älteren Menschen und ihren betreuenden und pflegenden Angehörigen.

"The Collective" von Aging2.0 wurde am Mittwoch 5. August 2019 um 18:00 Uhr in einem Webinar (in englischer Sprache) erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.